„Erzähl mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere. Lass es mich tun und ich verstehe.“    Konfuzius

Die Umgebung eines Kindes ist geprägt durch seine Vorbilder. Fähigkeiten wie Gehen, Sprechen und Denken werden durch Nachahmung erworben. Handlungen sollten daher durchschaubar sein, um das Nachahmen zu erleichtern. Den Bezugspersonen obliegt es hierbei eine vertrauens- und liebevolle Basis zu schaffen, aufgrund derer das Kind einer berechtigten Autorität folgt.

Ein klarer Tages- Wochen- und Jahresablauf schafft für Kinder Ordnung und Orientierung. Neben einem biologischen Rhythmus von Schlaf- und Wachzeiten, Nahrungsaufnahme, Ruhe und Aktivität findet das Kind bei uns auch einen sozialen Rhythmus in der Begegnung mit Bezugspersonen und der Gruppengemeinschaft. Die Abläufe des Betreuungsalltags bleiben hierbei immer konstant.

Tastsinn, Gleichgewichtssinn, Geruchssinn, Eigenbewegungssinn und viele mehr: ein Kind lernt mit allen Sinnen. Die Entwicklung der Sinne ist an deren Anregung gekoppelt. In unserem Konzept haben wie deshalb stets ein ganzheitliches Erleben verankert. Im Freien wird beim Klettern oder Seilspringen die Grobmotorik verbessert, während beim Filzen, Malen oder Schneiden die Feinmotorik im Fokus steht. Wichtig hierbei sind authentische Sinneserfahrungen: Sieht etwas schwer aus, sollte es auch schwer sein. Aus diesem Grund setzen wir auf authentische Materialien wie Holz, Wolle oder andere Naturprodukte.

Sprache ist ein Teil des Denkens. Sie gibt uns die Möglichkeit zu kommunizieren und ist daher die wichtigste Grundlage sozialen Handelns. Kinder lernen Sprechen in einer „sprechenden“ Umgebung. Den Impuls dafür haben sie von Geburt an. Grundvoraussetzung für eine gesunde Sprachentwicklung ist eine differenzierte motorische Entwicklung. Deshalb sind Kinder im ersten Jahrsiebt ganz von der Reifung des Körpers und seinen vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten ergriffen. Wir möchten in unserem Waldorfkindergarten den Kindern viele Möglichkeiten für eine gute Sprachentwicklung und Sprachpflege geben. Im freien Spiel, sowohl drinnen als auch draußen, legen wir auf vielfältige Weise den Schwerpunkt auf das Entfalten von körperlichen Kräften und Geschicklichkeiten. In Handgestenspielen, Reigen, Kreis- und Bewegungsspielen sowie rhythmischen Spielen fließen zum wohlklingenden Sprechen heilsame Bewegungen (Urgebärden) mit ein.

Dabei legen wir unsere Aufmerksamkeit nicht auf eine intellektuelle Wortbedeutung, sondern auf die Lautgebärden (Bewegungen) der Worte und auf den rhythmisch musikalischen Sprachfluss. Die Reihenfolge dabei lautet immer: Erst Bewegen – dann Sprechen. Das Kind kann dadurch in Lautbildungsprozesse eintauchen und sich so die Sprache ganz einver-leib-en.

Auch die besondere, mystische Sprache der Märchen unterstützt diesen Prozess. Durch wiederholtes Vortragen von Märchen aber auch von Geschichten und Versen bereichern wir nicht nur den Wort- und Sprachschatz der Kinder, sondern regen auch deren Phantasie und Gestaltungskräfte an.

Das Essen im Kindergarten ist vegetarisch und in Bio-Qualität. Jeden Morgen wird ein gesundes Frühstück mit den Kindern zubereitet, welches dann gemeinsam eingenommen wird. Dabei gibt es an jedem Wochentag das gleiche Frühstück; z.B. montags: Karotten mit Reis, dienstags: Brötchen, mittwochs: Hirseschnitte mit Kräuterquark, donnerstags: Brot und freitags: Müsli mit Obst und im Winter Gemüsesuppe mit Brot.

Das Spiel der Kinder findet im Hier und Jetzt statt. Die Kinder gestalten sich ihr Spiel selbst aus Ihren Erfahrungen und ihrem Willen heraus und haben die Möglichkeit, im kreativen Tun erlebtest zu verarbeiten. Frei von Ziel- und Zweckbestimmungen machen sich die Kinder die Welt spielend erfahrbar und üben ihre Phantasie und Individualität, besonders im Rollenspiel.

Unser Spielmaterial ist nur wenig vorbestimmt und ausgeformt, damit das Kind ganz eintauchen kann in seine Phantasie. Die Materialen stehen den Kindern frei zur Verfügung, sie wählen selbst Spiel, Ort und Material und einigen sich mit ihren Spielpartnern.

Über das freie Spiel erfährt das Kind die Freude am Tun und am Gelingen und erschafft sich daraus eine lebenslange Motivation, Dinge auszuprobieren sowie den Mut neues zu entwickeln und konzentriert bei der Sache zu bleiben.

Eurythmie ist eine von Rudolf Steiner entwickelte Bewegungskunst. Sie ist ein wichtiger Bestandteil in jedem Waldorfkindergarten sowie in den Waldorfschulen. Hier werden kleine Geschichten erzählt, Reime gesprochen und durch Bewegung nacherlebt. Immer montags kommt Frau Ulrike Rieker, eine ausgebildete Eurythmistin, und nimmt alle Kinder ab ca. vier Jahren mit zur Eurythmie. Jedes Kind benötigt eigene, mit seinem Namen beschriftete Gymnastik-/ Eurythmieschläppchen. Ein Säckchen für die Schläppchen und ein speziell dafür genähtes Kittelchen stellen wir zur Verfügung.